Juni 2010, Klanglabyrinth ARD Hörspieltage
KONZEPT/ RAUM/ REGIE Hanna Lenz
MIT DER STIMME VON Alessandro Gocht
FOTOGRAFIE Hanna Lenz
/Hörstück mit Lichtinstallation, 6-kanaliger Klangraum, 13 min
Menschen führen fast permanent Gespräche. Im öffentlichen Raum werden wir täglich zu Zeugen dieser Unterhaltungen, hier werden uns die allgegenwärtigen Geschichten des Lebens erzählt.
Die Arbeit Nicht dass du ein falsches Bild vermittelst gibt Gesprächsfragmenten des Alltags einen eigenen Raum und macht sie hörbar. Durch die Authentizität und manchmal auch Absurdität der Sprache öffnen die Geschichten neue Imaginationsräume, ohne dem Zuhörer ein Bild oder Kontext vorzugeben.
Gespräche aus dem öffentlichen Raum wurden aufgenommen, transkribiert und von einer Person erneut eingesprochen. Durch das Fehlen jeglicher Information über Geschlecht, Alter, Aussehen und Dialekt der Sprecher wird den Texten ihre persönliche Note sowie der Kontext genommen. Die Auflösung der dialogischen Struktur sowie das Entfernen von räumlichen und zeitlichen Bezugs- und Ankerpunken nehmen den Texten die Bodenhaftung und lassen sie schweben. Das Bild fehlt. Es bleibt das Wort.
Unterstützt durch die Größe eines dunklen, leeren Raumes und durch eine schwache, fast unmerklich pulsierende Beleuchtung ist es jedoch gerade ein Bild, das sich im Kopf des Zuhörers entfaltet.